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Schülerinitiative NDS

Petitionstext

17

 Jahre alt

Oktober 2020

Status:

Abgeschlossen

Ort/Land:

Hameln

DE

Index-No.:

N° 

20P

 

001

Kategorie:

Text

Subkategorie:

Petition

Titelbild der Petition auf change.org
Titelbild der Petition auf change.org

<span class="article-kicker">Petition zu vorsorglichen Schutzmaßnahmen an Schulen</span>

Niedersächsische Corona-Maßnahmen für weiterbildende Schulen ändern

<span class="article-preview">Mit Beginn des Jahres 2020 wurde die Corona-Pandemie hierzulande präsent, in den darauffolgenden Monaten erlebten Schülerinnen und Schüler in ganz Deutschland einen wochenlangen Lockdown. In dieser Zeit mussten wir Schüler nicht nur Zuhause bleiben, sondern auch unter experimentellen, digitalen Unterrichtskonzepten lernen. Stand heute, den 31. Oktober 2020, bewegen wir uns erneut auf eine Lage wie im Frühjahr zu, wenn nicht sogar verheerender. Unsere folgenden Forderungen sollen genau das verhindern.</span>

Masken im Unterricht

Durch den derzeit rasanten Anstieg der Infektionszahlen wurde durch die Niedersächsische Landesschulbehörde nun eine „Verpflichtung zum Tragen einer Mund-Nasen Bedeckung im Unterricht“ angeordnet, die an einen Inzidenzwert von 50 Fällen auf 100.000 Einwohnern geknüpft ist. Die Landkreise Hannover, Hildesheim und Schaumburg haben diesen Grenzwert bereits am 24.10.2020 überschritten und stehen derzeit bei durchschnittlich 110 Fällen auf 100.000 Einwohner. Im Landkreis Hameln-Pyrmont wurde der Inzidenzwert von 50 am 29.10.2020 überschritten und steht derzeit bei 84,8 Fällen.

Bezogen auf die rasant ansteigenden Infektionszahlen sind Masken aus unserer Sicht zwar eine Lösung, aber nicht bei durchgängigem Tragen im Unterricht. Gesundheitliche Beschwerden beim Tragen von Masken sind keine Seltenheit, weshalb jüngeren Schülern bis zur 8. Klassenstufe nicht zugemutet werden kann, bis zu acht Stunden am Stück eine Mund-Nasen Bedeckung zu tragen. Zudem klagen viele Schüler über Konzentrationsschwierigkeiten beim Tragen von Masken, was unserer Meinung nach langfristig zu Einbußen in unserer Schulbildung führen kann.

Diverse Infektionsmöglichkeiten

Es ist gut, vorbeugende Maßnahmen zu schaffen, um das Infektionsrisiko in Schulen möglichst gering zu halten. Jedoch ist das Schulgebäude nur einer von vielen Orten mit Infektionsrisiko. Auf dem Weg zur Schule nutzen viele Schülerinnen und Schüler täglich öffentliche Verkehrsmittel wie Bus und Bahn. Dort stehen sie dicht gedrängt aneinander, ohne Lüftung des Innenraumes und das oft auch ohne das Tragen einer Mund-Nasen Bedeckung des Gegenüberstehenden.

Freunde und Familie, aber auch der Sportunterricht, Freistunden und das Mischen von Kohorten durch Kurssysteme können dazu führen, dass Schüler sich infizieren. Eine Verfolgung der Infektionsketten von Schülern? Angesichts der vielen Faktoren eine unmögliche Aufgabe und durch die hohe Auslastung der regionalen Gesundheitsämter nicht mehr zu tragen.

Fahrlässige Maßnahmen

Dass „das System Schule eine gesamtgesellschaftlich herausragende Bedeutung hat“ steht außer Frage. Jedoch ist bei dieser Aussage von Kultusminister Tonne auch zu beachten, dass Schüler die selben – wenn nicht sogar höhere – Ängste teilen, wie erwachsene Menschen. Infiziert sich ein Schüler, kann dieser nicht nur seine Freunde, sondern auch familiäre Risikopatienten anstecken. Solche Infektionen können im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Die Aussage der kommunalen Spitzenverbände, dass Schulen „wenn irgend möglich offen bleiben“ sollen, sehen wir als fahrlässig der Gesundheit eines jeden Schülers gegenüber. Wir sind daher der Meinung, dass zwischen der sozial-gesellschaftlichen Bedeutung von Schulen und dem gesundheitlichen Schutz ein nachhaltiges und wohlüberdachtes Mittelmaß stehen muss. Das ist derzeit nicht gefunden.

Digitales Lernen

Durch den Lockdown Anfang diesen Jahres wurde die Digitalisierung unserer Schulen auf den Prüfstand gestellt. Herausgekommen dabei ist, dass das Homeschooling an manchen Schulen mehr, an anderen wiederum weniger funktioniert hat. So entstanden zwischen Schulen, teils sogar zwischen Klassen, ungleiche Bildungschancen im Homeschooling. Dieses Problem liegt nicht zuletzt an der jahrelangen Missachtung einer starken Digitalentwicklung.

Mit der bundesweiten Schließung von Schulen wurden zwar Maßnahmen auf den Weg gebracht, um diese bei der digitalen Weiterentwicklung zu unterstützen – im Großen und Ganzen hat sich zu der Situation im Frühjahr aber nicht viel geändert. Der Politik stand mehr als ein halbes Jahr zur Verfügung, um digitalschwache Schulen auszubauen. Unserer Meinung nach ist hier nicht viel passiert.

Forderung

Hinsichtlich der gesundheitlichen Aspekte, den diversen Infektionsmöglichkeiten vor und nach der Schule, sowie der teils unvorbereiteten Planung zum Einsatz digitaler Lösungen im Falle eines Lockdowns sprechen wir uns dafür aus, das Szenario B permanent an allen weiterführenden Schulen der Sekundarstufen I & II in Niedersachsen einzuführen.

Klassen und Kurse sollten wie vor den Sommerferien geteilt werden und nach einem der vier Modelle tage- oder wochenweise Unterricht im Klassenraum erhalten können. Diesem wäre dann vorausgesetzt, dass der Abstand von 1,5m zwischen Schülern gewährleistet wird. Durch den vorübergehend permanenten Wechsel in Szenario B kann vermieden werden, dass ein spontaner Lockdown die selben Hürden des Homeschooling mit sich bringt, wie es im Frühjahr der Fall war.

Auf diesem Wege würde den Schulen der Zeitraum und die praktische Erfahrung gegeben, digitale Lerninhalte fest in den Unterricht einzubinden. Im Falle eines weiterhin drastischen Anstiegs der Infektionszahlen und der damit einhergehenden Schließung von Schulen, wären diese besser und ohne Übergangsprobleme im Unterrichten der Schüler vorbereitet. Zudem würde auf diesem Weg eine geregelte Normalität in die Schule einkehren und kein spontaner Szenarien-Wechsel ab einer 7-Tage-Inzidenz von 100 oder mehr eintreten, dessen Dauer derzeit auf 14 Tage vorgesehen ist.

Zudem sprechen wir uns dafür aus, den Sportunterricht an allen weiterführenden Schulen der Sekundarstufen I & II in Niedersachsen während den weiterhin stetig wachsenden Fallzahlen in Innenräumen auszusetzen. Dadurch würde nicht nur das starke Infektionsrisiko vermindert, sondern auch die Nachverfolgbarkeit einzelner Infektionsketten vereinfacht werden.

Hilf uns mit deiner Unterschrift die Corona-Maßnahmen in Niedersachsen um die Auffassung von Schülern zu ergänzen. Nur gemeinsam können wir etwas verändern.

Unter der Auffassung, dass Vorsicht besser als Nachsicht ist, fordern wir mit dieser Petition das grundlegende Überdenken der Maßnahmen zum Schutz von Schülerinnen und Schülern in Niedersachsen.